Hoch konzentriert sitzen vier Frauen, Deutsche und Geflüchtete, an den Nähmaschinen, als ich in die Halle der Weiler Flüchtlingshilfe komme. An sechs Nachmittagen, jeweils zwei Stunden, lernen die Frauen das Nähen an der Maschine.
Gründe, diesen Kurs anzubieten, gibt es für Gabriele Briese, Teamleiterin der Nähstube, viele. „Wir wollen unser Hobby mit anderen Interessierten teilen“, meint sie. Ihr macht es Freude in der Gruppe zu nähen und neue Menschen, auch aus anderen Kulturen, kennenzulernen.
Drei der Frauen haben zu Hause eine eigene Maschine, erfahre ich im Gespräch. Britta ist begeistert über die Möglichkeit ihre Maschine zum Kurs mitzubringen. „Immer wieder hatte ich Probleme mit meiner Maschine“, erzählt sie, „das Ergebnis war, dass sie die meiste Zeit in einer Ecke stand. Jetzt kann ich meine Schwierigkeiten direkt im Kurs ansprechen und mir das eine oder andere zeigen lassen“.
Ebru, die eine Maschine aus der Nähstube nutzt, näht an einer Tasche. Für sie ist das Nähen an der Maschine völlig neu und gar nicht so leicht. Sie freut sich, wie gut sie alles erklärt bekommt und möchte unbedingt noch mehr lernen.
Christine ist etwas anderes wichtig. Sie möchte lernen, Kleidung zu reparieren. Bei drei Hemden von meinem Mann habe ich nun schon Ellenbogenschoner aufgenäht“, sagt sie, „und nun weiß ich endlich, wie es richtig geht“.
Simone Jesse gehört zum Nähteam und hat viel Näherfahrung. Mit Heike zusammen begutachtet sie kritisch die Naht an einem Utensilo. Ist sie auch wirklich gerade? „Ich hatte keine Vorkenntnisse,“ erklärt Heike mir. Für sie ist es eine tolle Gelegenheit das Nähen in einer netten Gruppe endlich zu lernen, und – wie die anderen Teilnehmer auch – hofft sie auf eine Fortsetzung.
Darüber freut sich das Nähteam, das zur Zeit aus Gaby, Simone, Luise und Karin besteht, ist es doch ein Gewinn für die Nähstube und den Arbeitskreis Weiler Flüchtlingshilfe. Gerne würden sie sie ihr Team erweitern und freuen sich über Interessierte.
Ideen für den nächsten Kurs gibt es bereits. Nähen für Weihnachten – wer hat Lust mitzumachen? – so der Gedanke.